4-Tage-Woche! Fluch oder Segen?

Welche Vor- und Nachteile eine 4-Tage-Woche mit sich bringt und was es dabei zu beachten gilt, erfährst du in folgendem Artikel.

Monatskalender welcher eine 4 Tage Woche darstellt

Die 4-Tage-Woche sagt grundsätzlich nur aus, dass anstatt der bekannten und üblichen fünf Arbeitstage, die gesamt zu leistende Arbeitszeit auf vier Tage in einer Kalenderwoche aufgeteilt wird. Viele Unternehmen, welche dieses neue Arbeitszeitmodell eingeführt haben, bieten zusätzlich eine Reduzierung der Wochenarbeitsstunden, auf beispielsweise 32 Stunden an. Ob das Gehalt dann gleichbleibend einer Vollzeitanstellung ist, obliegt den ArbeitgeberInnen und muss mit den MitarbeiterInnen ausverhandelt werden.

In Großbritannien etwa findet die 4-Tage-Woche schon großen Anklang: Dort nehmen bereits rund 3000 ArbeitnehmerInnen in mehr als 70 Unternehmen eine 4-Tage-Woche in Anspruch. Dafür erhalten sie 100 Prozent ihres Lohnes bei 80 Prozent der bisher vorgegebenen Zeit. Auch in Österreich nähern sich immer mehr Unternehmen dem neuen Arbeitszeitmodell an.

 

Vorteile

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Als ArbeitnehmerIn hast du einen Tag mehr Freizeit! Experimente haben bislang gezeigt, dass die neugewonnene Zeit zu mehr Entspannung und Erholung bei den ArbeitnehmerInnen führt. So wird die erworbene Freizeit dazu genutzt, um sich mit Freunden und der Familie zu treffen, Sport zu treiben, oder die körperliche und mentale Gesundheit zu stärken. Infolgedessen sind bei einer 4-Tage-Woche weniger Krankschreibungen als bei einer 5-Tage-Woche erkennbar. Studien belegen auch, dass die ArbeitnehmerInnen ihre Aufgaben nicht nur produktiver erledigen, sondern auch motivierter zur Arbeit erscheinen. Zudem können Kosten und Zeit für Anfahrt und Pendeln gespart werden. Auch der Arbeitsmarkt profitiert davon, denn durch die 4-Tage-Woche werden automatisch mehr Arbeitsplätze geschaffen.

 

Nachteile

Trotz der vielen Vorteile dieses Arbeitszeitmodells, lassen sich auch nachteilige Aspekte erkennen. Viele Betriebe können es sich schlicht nicht leisten das gleiche Gehalt bei weniger Arbeitszeit auszuzahlen. Somit kann eine 4-Tage-Woche, durch die Kürzung der Wochenstunden, auch zu weniger Gehalt führen.

Bleiben die Stunden wie bei einer Vollzeit-Anstellung bestehen, dann kann das zu sehr langen Arbeitstagen und folglich zur Erschöpfung der Arbeitenden führen. Haben die ArbeitnehmerInnen Familie oder Kinder, so kann das Ganze auch schnell zu logistischen Herausforderungen, einem komplexen Organisationsaufwand sowie einer erschwerten Personalplanung führen.

 

Was sagt der Gesetzgeber?

Bei einer 4-Tage-Woche kann die tägliche Normalarbeitszeit auf bis zu zehn Stunden ausgedehnt werden, ohne dass dabei Überstunden anfallen. Wie das tägliche Stundenausmaß geregelt ist, hängt von der jeweiligen Vereinbarung ab. Verfügt ein Unternehmen über einen Betriebsrat, ist hierfür eine Betriebsvereinbarung notwendig. Firmen ohne Betriebsrat müssen schriftliche Einzelvereinbarungen mit ihren MitarbeiterInnen treffen. Dabei ist es völlig egal, an welchen Tagen der Woche gearbeitet wird und auch ob diese zusammenhängen oder nicht. Wichtig ist, dass die ArbeitnehmerInnen an drei Tagen in der Kalenderwoche frei haben. Wird an einem der drei freien Tage gearbeitet, so gelten die geleisteten Stunden als Überstunden.

 

Urlaubsanspruch

ArbeitnehmerInnen dieses Arbeitszeitmodells verfügen zwar über einen gesetzlichen Urlaubsanspruch, jedoch reduziert sich dieser logischerweise auch um einen Tag je Urlaubswoche. Daher stehen den ArbeitnehmerInnen in Österreich dann insgesamt 20 Urlaubstage zur Verfügung, in Deutschland beträgt der Urlaubsanspruch 16 Tage im Jahr.

 

4-Tage-Woche in Planery

Durch die flexible Einstellbarkeit in den Zeitmodellen kann in Planery ganz einfach eine 4-Tage-Woche abgebildet werden. Somit kann jedes Unternehmen das für sich passende Arbeitszeitmodell hinterlegen.

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